Afrikafest 2011

Zu den Programmhöhepunkten gehörten auch eine afrikanische Modenschau, bei der die afrikanischen Batikgewänder viele bewundernde Blicke auf sich zogen und Auftritte der Gemeindeband "HOPE", die zeitweise durch Dr. Mounjohou Njayou verstärkt wurde. Der Ehemann von Gemeindepfarrerin Barbara Fahl-Njayou, der sich vor Ort (in Kamerun) für das Schulprojekt Baigom stark macht, hielt unter der Überschrift "Wie Kamerun deutsch wurde" einen Vortrag über die Geschichte seines Heimatlandes, die ab 1860 stark von deutschen und französischen Handelshäusern geprägt wurde. 1884 ernannte Bismarck den Afrikaforscher Dr. Gustav Nachtigal zum kaiserlichen Kommissar für die Westküste Afrikas – mit dem Auftrag, die für den deutschen Handel interessanten Gebiete unter deutsches Protektorat zu stellen. Nach der Unterzeichnung von Schutzverträgen zwischen der deutschen Delegation und einheimischen Führungskräften kam es zur Erklärung der deutschen "Schutzherrschaft" – kurz bevor der britische Gesandte eintraf, um Kamerun für England in Besitz zu nehmen. Dr. Njayou betonte, dass es sich bei dem Vertrag, den die die Deutschen abschlossen, um keine militärische Besitznahme handelte. Bis heute gebe es in Kamerun viele positive Meinungen über die von 1884 bis 1919 dauernde Kolonialzeit, weil in jenen Jahren Eisenbahnlinien, Gesundheitsstationen und Schulen geschaffen worden seien. Durch die Zusammenarbeit zwischen Deutschen und einheimischen Chefs sei Vieles geleistet worden. Kritsch wurde allerdings vermerkt, dass das einfache Volk nicht in den Entwicklungsprozess einbezogen wurde.